Cannabis in der Medizin

Cannabis ist eine der ältesten Heilpflanzen in der Medizin.

In den letzten Jahrzehnten wurde sie allerdings aufgrund ihrer psychoaktiven Inhaltsstoffe und dem weit verbreiteten, nichtmedizinischen Einsatz als Rauschmittel in der wissenschaftlichen Medizin kritisch gesehen.

Erst in den letzten Jahren hat Cannabis als Heilmittel wieder vermehrt Bedeutung gewonnen. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von Asthma, COPD, Neurodermitis, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom, diverse Krebserkrankungen sowie Nebenwirkungen von Chemotherapien, Angststörungen und posttraumatische Belastungssyndromen.

In der Neurologie findet Cannabis mittlerweile breiten Einsatz. So wird beispielsweise von vielen an Multipler Sklerose erkrankten Menschen die entspannende Wirkung auf spastische Muskelkrämpfe geschätzt. Auch in der Therapie chronischer Schmerzzustände kann Cannabis äußerst hilfreich sein. Durch bestimmte Inhaltsstoffe kann die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und damit die Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung positiv beeinflusst werden.

Nebenwirkungen wie Schwindelgefühle und Müdigkeit, aber auch Herzrasen, Blutdruckabfall, Mundtrockenheit, verstärkter Appetit und psychische, sowie kognitive Veränderungen können auftreten. Meist sind diese Symptome aber nur am Beginn der Therapie zu beobachten. In Österreich ist die medizinische Behandlung mit synthetisch und natürlich hergestellten Cannabinoiden erlaubt. Mehrere Präparate stehen zur Verfügung. Der Einsatz dieser Medikamente setzt aber jedenfalls eine ausreichende ärztliche Erfahrung voraus.